Während immer mehr europäische Staaten auf ein Sexkauf-Verbot setzen um der Ausbeutung von Frauen in der Prostitution und dem Menschenhandel ein Ende zu setzen, verfolgt man in Österreich eine unzeitgemäße, frauenverachtende Prostitutionspolitik 

Am 22. Februar 2017 beschloss das irische Parlament ein Gesetz, das das Kaufen von Sex unter Strafe stellt. Mit Hilfe von Ausstiegs- und Umstiegsprogrammen sollen Frauen nicht mehr länger Opfer von brutaler, organisierter Zuhälterei und männliches Befriedigungsobjekt sein müssen. Damit stellt sich Irland – was den Umgang mit Prostitution betrifft – in eine Reihe mit den gleichstellungspolitisch progressivsten Ländern Europas: So wie in Schweden, Norwegen, Island und Frankreich soll das ‚Nordische Modell‘ umgesetzt werden.
Während immer mehr europäische Staaten, und beispielsweise auch Kanada, nicht mehr die Prostituierten, sondern die Sexkäufer, Zuhälter und Bordellbetreiber ins Visier der Gesetze nehmen, und auch das Europäische Parlament in einer Resolution über sexuelle Ausbeutung für das Nordische Modell plädiert, bleibt Österreich stur auf Pro-Prostitutionskurs. Ungeachtet der schweren sexuellen, körperlichen und psychischen Gewalterfahrungen von Prostituierten, wird Prostitution als ‚Beruf wie jeder andere‘ propagiert und ‚Sexarbeit‘ als Arbeit definiert. Mit fatalen Auswirkungen: Österreich ist aufgrund der ‚Normalisierung‘ und ‚Kommerzialisierung‘ von Prostitution längst nicht nur wichtigstes Transit- sondern auch ein Zielland für Opfer von Menschenhandel. Schon eine kleine Auswahl an Berichten der letzten fünf Monate spricht Bände: Im Oktober 2016 befreite die Polizei auf einen Schlag 29 zur Prostitution gezwungene Frauen aus O-Europa und sechs aus Nigeria geflüchtete Frauen aus Wiener, Tiroler, Vorarlberger und Kärntner Bordellen. Nur wenige Wochen später kam die Exekutive 150 in Bordellen und Laufhäusern festgehaltenen Chinesinnen auf die Spur. Vor zwei Wochen flog neuerlich eine Bande auf, die Nigerianerinnen in österreichischen Prostitutionslokalen auf brutalste Weise ausgebeutet haben.
Für die europäische Polizeibehörde Europol steht fest: Die Menschenhändler haben es deshalb auf Österreich abgesehen, weil hier große Nachfrage nach leistbarem Sex herrscht.
Trotz dieser Fakten wird der deutliche Zusammenhang zwischen legalisierter Prostitution und massiv wachsendem Menschenhandel geleugnet und Ausbeutung von Frauen als „Arbeit“ und „Dienstleistung“ toleriert und gefördert. Diese frauenverachtende Politik muss ein Ende haben.
Die Initiative STOPP SEXKAUF tritt für eine Gesellschaft ohne Prostitution ein und fordert ein Sexkauf-Verbot, das nicht die Prostituierten bestraft, sondern jene die das sexistische System Prostitution aufrechterhalten – die Sexkäufer. Denn das System Prostitution fördert nicht nur den Frauenhandel, es zementiert auch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und schafft ein Bewusstsein, dass die sexuelle Verfügung über Frauen ein „Männerrecht“ ist. Legalisierter Sexkauf unterläuft die, von der Verfassung garantierte, Gleichstellung der Geschlechter.